The Big Five of Relationship – wie Intimität in Beziehungen lebendig bleibt

Beziehung beruht auf Geben und Nehmen

Wenn wir das intime Band und die Vertrautheit in einer Beziehung aufrechterhalten möchten, gibt es bestimmte Botschaften, die wir immer wieder aussprechen und bestimmte Dinge, die wir immer wieder tun sollten. Eine Beziehung, so sagt man, ist wie ein Konto, auf das man einzahlen muss, wenn man auch davon abheben möchte. Will man immer nur abheben, wird das Guthaben aufgebraucht und das Beziehungskonto rutscht unweigerlich ins Minus. Wir alle wissen, was in diesem Fall passiert: die Anziehung geht verloren, es taucht immer mehr Widerstand, Groll und Unmut auf, bis zu dem Punkt hoher emotionaler Ladung, die schon beim kleinsten Anlass zu explodieren droht.

Die fünf Punkte, die nun folgen, zählen zu den Einzahlungen; die Intimität und Sicherheit, die dadurch entstehen, sind die potentiellen Auszahlungen, die den BeziehungspartnerInnen zugutekommen:

 Punkte 1-4 – die wichtigen verbalen Botschaften:

1) „Danke“ – sehen, was man von seinem Partner bekommt und es nicht für selbstverständlich nehmen, oder eine maßlose Position einnehmen („das steht mir zu!“)

2) „ich schätze an dir…“ – Wertschätzung ausdrücken und immer wieder benennen, welche Dinge du am anderen besonders magst und was dir im Zusammensein mit ihm/ihr besondere Freude bereitet

3) „ich verzeihe dir…“ – die Bereitschaft, dich in Momenten, in denen du dich verletzt fühlst, nicht zurückzuziehen und dem anderen nicht deine Verletztheit endlos nachzutragen, sondern in Kontakt zu bleiben (auch wenn es weh tut), deine Gefühle auszudrücken und sie dann auch wieder loszulassen und neu zu beginnen

4) „es tut mir leid“ – manchmal, besonders in emotional aufgeladenen Situationen, tun wir selbst Dinge, die verletzend oder destruktiv sind. Immer, wenn uns das bewusst wird, sollten wir die Größe haben, uns beim anderen zu entschuldigen. Für viele ist gerade dieser Punkt am schwierigsten, weil er verlangt, dass wir unseren Ego-Stolz zugunsten einer demütigeren Haltung loslassen. „Sorry seems to be the hardest word…“, sang Elton John schon in den 70er Jahren.

Punkt 5 – die intimitätsfördernden Handlungen:

5) sich umarmen und sich in die Augen schauen.
Nicht nur verbale Kommunikation ist wichtig, es braucht auch Kommunikation ohne Worte, also Kommunikation über den Körper. Beziehungspartner im Rahmen einer intimen Paarbeziehung sollten sich am besten täglich umarmen. Damit ist nicht ein leere Geste gemeint, sondern eine längere Umarmung, bei der die Vorderseiten der beiden Körper guten Kontakt haben, bei der beide atmen und sich so lange umarmt halten, bis eine gemeinsame Entspannung eintritt. Sich gegenseitig ohne sofortigen sexuellen Anspruch zu massieren wäre ebenfalls eine Option. Ebenso wichtig ist der Augenkontakt. Unsere Empfehlung wäre: nimm dir als Paar jeden Tag 4 Minuten Zeit, in denen ihr Euch gegenübersitzt, atmet und ohne zu reden in die Augen schaut.

Wie bei allen klugen Anweisungen, so gilt auch hier: diese Vorschläge sind zur konkreten praktischen Anwendung gedacht, erst im persönlichen Leben umgesetzt, können sie ihre Wirkung entfalten.